Standortanalysen

Anpassungsgeschwindigkeit ist entscheidend.

In unserem hoch dynamischen wirtschaftlichen Umfeld ändern sich die Rahmenbedingungen für international tätige Unternehmen laufend. Eine hohe Anpassungsgeschwindigkeit wird dabei entscheidend zur Gestaltung einer prosperierenden Zukunft sein. Solche raschen Anpassungen können es auch erforderlich machen, neue Standorte für Produktion oder auch andere Unternehmensaktivitäten in Erwägung zu ziehen und damit bestehende Standorte zu hinterfragen.

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Die Wahl eines geeigneten Unternehmensstandortes stellt eine tiefgreifende strategische Entscheidung für ein Unternehmen dar und muss daher wohl überlegt werden. Es ist dabei eine
Vielzahl von unternehmensinternen als auch -externen Einflussfaktoren zu berücksichtigen, mit den
Rahmenbedingungen eines potenziellen Standortes zu vergleichen und entsprechende
Schlussfolgerungen abzuleiten.

Auf der Basis von vorliegenden Erfahrungen wurde eine Methodik entwickelt, mit der es Unternehmen ermöglicht wird, eine objektive, auf Fakten beruhende Beurteilung der Eignung von
Standorten durchzuführen.

Diese basiert auf einer enormen detaillierten Kenntnis aller Regionen in Osteuropa auf Bezirk- / Kreis-Ebene. Dabei werden für einen beispielhaften Standort aus einer Vielzahl von einzelnen aktuellen Kennzahlen und Bewertungskriterien

  • qualitative Kriteriengruppen und
  • quantitative Kriteriengruppen

gebildet.

Qualitative Bewertungsgruppen beschreiben dabei das qualitative Umfeld eines Standortes wie z.B.
wirtschaftliche, makroökonomische, soziale Rahmenbedingungen, Green Environment etx. (Siehe
Bild 1).

Abbildung 1: Gruppen der qualitativen Bewertungskriterien

Die Anforderungen des Unternehmens werden durch individuelle Anpassung oder Ermittlung der Gewichtungsfaktoren berücksichtigt. So werden z.B. bei arbeitsintensiven Aufgabenstellungen jene Kriterien mit hohen Gewichtungsfaktoren versehen werden, die in Verbindung mit der  Verfügbarkeit von Arbeitskräften stehen (Arbeitslosenquote, Anzahl von Erwerbstätigen im Umkreis etc.) oder besteht der Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeitern, dann werden die Kriterien, die in Verbindung mit  Ausbildungsmöglichkeiten oder bestehendem speziellem Know-how in der Nähe des Standortes mit höheren Gewichtungsfaktoren versehen werden. Alternativ dazu besteht auch die Möglichkeit, die Gewichtungsfaktoren durch methodischen 1:1-Vergleich der Kriterien zu ermitteln.

Das Ergebnis der qualitativen Bewertung wird dann als gewichtete Punktebewertung auf einer Skala von 0-10 dargestellt, wobei 10 die maximal erreichbare Bewertung darstellt.

Bei quantitativen Kriterien wird im Wesentlichen die Kostenstruktur eines Standortes bewertet. Darin enthalten sind z.B. Personalkosten, Logistikkosten, Infrastrukturkosten. Kostenreduzierende Faktoren wie z.B. öffentliche Fördermöglichkeiten werden ebenfalls berücksichtigt. Eine finale Bewertung wird auf Basis einer „Landed Cost“ Betrachtung der Produkte durchgeführt. Zielführend ist es, auch die quantitative Bewertung auf eine Referenz zurückzuführen.

Die Ergebnisdarstellung kann dann wie beispielhaft in der Abbildung 2 3-dimensional dargestellt werden. Auf der horizontalen Achse sind die gewichteten qualitativen Ergebnisse skaliert, auf der vertikalen Achse sind die relativen (zu einem Referenzwerk) berechneten quantitativen Ergebnisse dargestellt. Die dritte Dimension in der Darstellung zeigt in diesem Fall die Fläche der Bubbles in dem Bubblediagramm. In dem gezeigten Fall ist die Anzahl an nicht beschäftigten erwerbsfähigen Personen in einem Umkreis von 50 km proportional der Fläche der gezeigten Bubbles. Beispielhaft kann aus dem Diagramm abgelesen werden, dass die Location 6 bei niedrigsten Kosten gleichzeitig die größte Anzahl an potenziellen Mitarbeitern am Arbeitsmarkt verfügbar hat. Allerdings ist hier eine ungünstige Bewertung bei den qualitativen Kriterien zu berücksichtigen und gegebenenfalls durch geeignete Maßnahmen zu kompensieren.

Standortanalyse und Standortwahl-02

Abbildung 2: Beispiel der Ergebnisdarstellung für einen Standortvergleich

Zusammenfassen können wir festhalten, dass mit der gezeigten Methode eine objektive Methode zur Auswahl bzw. zum Vergleich von unterschiedlichen Standorten für ein Unternehmens zur Verfügung steht. Durch Aktualisierung der hinter dem Modell stehenden Daten und Anpassung der Gewichtungsfaktoren an die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden kann so schnell eine Analyse spezifisch für geänderte Rahmenbedingungen durchgeführt werden.

Die Methode wurde bereits für mehrere Kunden speziell für Betrachtungen im Ost- und Südosteuropäischen Raums, aber auch für Standorte in Westafrika erfolgreich angewendet und diente einmal zur Entscheidungsfindung für einen neuen Standort und in einem anderen Fall als Entscheidungshilfe für eine Entscheidung zur  Standortkonsolidierung